Selbstsabotage in Beziehungen: Wie man sie erkennt und stoppt
Haben Sie schon einmal jemanden von sich gestoßen, obwohl alles gut lief? Oder haben Sie unnötige Streitereien angefangen, obwohl Sie sich Ihrem Partner endlich nahe fühlten? Sie sind nicht allein. Viele Menschen betreiben Selbstsabotage in Beziehungen, oft ohne es zu merken, getrieben von Angst, alten Verletzungen oder einschränkenden Überzeugungen.
Die gute Nachricht? Sie können lernen, diese Muster zu erkennen und sich von ihnen zu befreien, um die sichere, liebevolle Beziehung aufzubauen, die Sie verdienen.
Was ist Selbstsabotage in Beziehungen?
Selbstsabotage bedeutet, dass Sie unbewusst so handeln, dass Sie Ihr Glück untergraben oder die Liebe, nach der Sie sich sehnen, von sich weisen. Solche Verhaltensweisen können sein:
– Streit wegen Kleinigkeiten anfangen
– Die Hingabe des Partners unnötig auf die Probe stellen
– Intimität oder Verletzlichkeit vermeiden
– Überanalysieren und vom Schlimmsten ausgehen
– Den Partner wegstoßen, obwohl man sich ihm nahe fühlt
Oftmals wurzelt Selbstsabotage in der Angst vor Ablehnung, der Angst vor dem Verlassenwerden oder in einem Unbehagen mit Nähe aufgrund vergangener Erfahrungen.
Häufige Anzeichen dafür, dass Sie Ihre Beziehung selbst sabotieren
Hier sind einige eindeutige Anzeichen dafür, dass Sie Ihre Beziehung möglicherweise sabotieren, ohne es zu merken:
– Sie haben ständig Angst, dass Ihr Partner Sie verlässt, selbst wenn es dafür keine Anzeichen gibt.
– Sie stoßen Ihren Partner von sich, wenn Sie sich verletzlich oder emotional nahe fühlen.
– Sie finden häufig Gründe, Ihren Partner zu kritisieren.
– Sie sorgen für Drama, wenn die Lage ruhig ist, weil Ruhe ungewohnt ist.
– Sie vermeiden es, über Ihre Bedürfnisse zu sprechen, und nehmen es Ihrem Partner dann übel, weil er diese nicht erfüllt.
– Sie haben Schwierigkeiten, Komplimente oder Freundlichkeiten von Ihrem Partner anzunehmen.
– Sie verschließen sich bei Konflikten oder ziehen sich zurück, anstatt zu kommunizieren.
Wenn Ihnen diese Muster bekannt vorkommen, ist das ein Zeichen dafür, innezuhalten und mit Selbstmitgefühl zu reflektieren.
Warum sabotieren wir uns in Beziehungen selbst?
Selbstsabotage hat oft folgende Ursachen:
- Angst vor Verletzlichkeit: Jemanden an sich heranzulassen kann beängstigend sein, wenn man selbst schon einmal verletzt wurde.
- Geringes Selbstwertgefühl: Der Glaube, keine Liebe zu verdienen, kann dazu führen, dass man seinen Partner auf die Probe stellt oder seine Zuneigung zurückweist. Dies kann auch zu schlechten Beziehungsentscheidungen führen.
- Bindungsverletzungen: Wenn man mit unbeständigen oder unerreichbaren Bezugspersonen aufgewachsen ist, erwartet man möglicherweise unbewusst dasselbe in Beziehungen als Erwachsene.
- Angst vor Ablehnung oder Verlassenwerden: Man kann Nähe sabotieren, um nach dem Ende der Beziehung die Kontrolle zu behalten und sich so vor potenziellem Schmerz zu schützen.
So stoppen Sie die Selbstsabotage in Ihrer Beziehung
Hier sind praktische Schritte, die Ihnen helfen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen:
1. Selbstbewusstsein entwickeln
Achten Sie darauf, wenn Sie sabotierendes Verhalten an den Tag legen. Führen Sie ein Tagebuch, um Folgendes festzuhalten:
- Was hat Ihre Reaktion ausgelöst?
- Welche Angst oder welcher Gedanke steckte dahinter?
– Wie haben Sie reagiert?
Bewusstsein ist der erste Schritt zur Veränderung.
2. Identifiziere deine Auslöser und Grundüberzeugungen
Frage dich:
– „Wovor habe ich Angst, wenn ich diese Person an mich heranlasse?“
– „Glaube ich, dass ich der Liebe nicht würdig bin?“
Wenn du deine Grundüberzeugungen und Ängste verstehst, kannst du sie direkt ansprechen, anstatt sie auszuleben.
3. Offen kommunizieren
Wenn du das Gefühl hast, dich zurückzuziehen oder Streit anzufangen, halte inne und sprich ehrlich über deine Gefühle:
„Ich habe Angst davor, wie nahe wir uns kommen, und ich möchte dich nicht wegstoßen.“
Üben Sie im Gegenzug aktives Zuhören mit Ihrem Partner und lassen Sie ihn über seine Sorgen sprechen.
Wechselseitige Verletzlichkeit stärkt die Bindung und reduziert den Drang zur Sabotage.
4. Hinterfragen Sie negative Gedanken
Wenn Sie sich dabei ertappen, zu denken:
– „Sie werden mich verlassen.“
– „Sie kümmern sich nicht wirklich um mich.“
Fragen Sie:
– „Ist dieser Gedanke wahr oder basiert er auf vergangenen Ängsten?“
– „Welche Beweise habe ich, die eine andere Perspektive stützen?“
5. Üben Sie Selbstmitgefühl
Verstehen Sie, dass diese Muster sich in der Vergangenheit zu Ihrem Schutz entwickelt haben, Ihnen jetzt aber möglicherweise nicht mehr dienen. Seien Sie nachsichtig mit sich selbst, während Sie sie verlernen.
6. Suchen Sie bei Bedarf Unterstützung
Ein Therapeut kann Ihnen helfen, tiefere Ängste, Bindungswunden und Muster zu entschlüsseln und Ihnen Werkzeuge für den Aufbau sicherer Beziehungen an die Hand geben.
Fazit
Selbstsabotage in Beziehungen ist weit verbreitet, muss aber nicht Ihre Zukunft bestimmen. Indem Sie diese Muster erkennen und kleine, konsequente Schritte zur Veränderung unternehmen, können Sie Beziehungen aufbauen, die sich sicher, verbunden und erfüllend anfühlen.
Denken Sie daran:
– Bewusstsein führt zu Entscheidungen.
– Verletzlichkeit schafft Vertrauen.
– Selbstmitgefühl fördert Veränderung.
Sie verdienen eine Beziehung, in der Sie sich sicher fühlen, zu lieben und geliebt zu werden. Wenn Sie die richtige Person gefunden haben, sind Strategien wichtig, um Nähe und Intimität mit Ihrem Partner aufrechtzuerhalten.
Aufruf zum Handeln
Wenn Sie bereit sind, gesündere Beziehungen aufzubauen und die gewünschte Liebe nicht mehr von sich zu weisen, beginnen Sie diese Woche damit, Ihre Muster zu erkennen. Wählen Sie eine kleine Veränderung, wie z. B. innezuhalten, bevor Sie reagieren, oder eine Angst mit Ihrem Partner zu teilen, und beobachten Sie, wie sich dadurch Ihre Dynamik verändert.